Zusammenfassung: Die jüngsten drastischen und abrupten Stillegungen der Niederlausitzer Braunkohletagebaue haben die ohnehin schon schwierige Situation im Wasser- und Stoffhaushaltsgeschehen dieser Landschaft für die nächsten Jahre und Jahrzehnte erheblich erschwert. Zu deren Überwindung bedarf es entsprechender Methoden und Verfahren der Wasserbewirtschaftung in Einheit von Grund- und Oberflächenwasser sowie von Wassermenge und Wasserbeschaffenheit. Die Vielfältigkeit der Eingriffe sowie der große Zeit- und Handlungsdruck, denen die regionalen Entscheidungsträger ausgesetzt sind, stellt auch für die verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen eine große Herausforderung dar. Bei vielen Modellierungsproblemen erweist sich vor allem die Datenlage als entscheidende Eingrenzung. Insbesondere trifft dies auf die adäquate Erfassung und Beschreibung der Stoffhaushaltsprozesse und deren großräumige Wirkungen zu. Aber auch die Modellierung der scheinbar einfachen Prozesse wie z.B. der Grundwasserneubildung oder des Grundwasseranstieges auf und in den gestörten Kippenkomplexen erweist sich als schwierig, da z.T. bisher unberücksichtigte Phänomene auftreten. Von besonderer Brisanz sind die vielfältigen Daten-, Methoden- und Modellierungsprobleme, welche mit der Wasserbeschaffenheitsentwicklung in der Vielzahl von Tagebauseen in der Lausitz verbunden sind, da hier extreme Versauerungserscheinungen zu erwarten und zu beobachten sind. Ihre Bewältigung erfordert sowohl die Entwicklung langfristiger Strategien als auch detaillierter Modellierungs- und Überwachungskonzepte.
Zeit: | Freitag, 12. Februar 1999, 14.15 Uhr |
Ort: | FU Berlin, Arnimallee 2-6, Raum 032 im EG |